Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich

25m Schwimmhalle mit 30 Grad Wassertemperatur und extra Kinderbecken

Der Morgen begann 8:30 mit Schwimmen. Und wieder fast allein in der Schwimmhalle.

Nach dem Freikratzen des Autos machten wir uns auf den Weg zum Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich. Öffentliche Verkehrsmittel sind leider ungeeignet. Mit 4 bis 5mal Umsteigen und langen Fahrzeiten war uns das zu unbequem. 35 km und 40 Minuten mit dem Auto sind machbar.

Der Nationalpark Hainich gilt als das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands und ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder Europas“. Hier darf die Natur einfach Natur sein. Ein Ort, an dem man spürt, wie sich der Wald ohne menschliches Eingreifen entwickelt.

Zwischen alten Buchen, Farnen und geheimnisvollen Schatten lebt eine erstaunliche Vielfalt: Seltene Fledermausarten, Spechte, Wildkatzen oder über 500 Käferarten haben hier ihr Zuhause. Wer mit offenen Augen über den Pfad geht, entdeckt immer wieder kleine Zeichen dieses lebendigen Ökosystems.

Der 2009 eröffnete 530 Meter lange Pfad windet sich in bis zu 44 Metern Höhe durch die Baumwipfel. Die Mischung aus Holz und Stahl fügt sich harmonisch in den Wald ein und ist gleichzeitig so stabil, dass sich auch Familien mit Kindern oder Besucher mit Mobilitätseinschränkungen sicher bewegen können – große Teile des Pfads sind barrierearm.

Der absolute Höhepunkt ist der Aussichtsturm. Über eine spiralförmige Rampe erreicht man die Spitze und wird mit einem beeindruckenden Rundumblick über die Hainich-Wälder belohnt. An klaren Tagen reicht die Sicht bis weit ins Thüringer Becken.

Unterwegs sorgen interaktive Stationen dafür, dass man nicht nur staunt, sondern auch lernt. Wie funktioniert eigentlich ein Buchenwald? Welche Tiere sind hier aktiv? Warum sind alte Wälder so wertvoll für die Artenvielfalt? Der Pfad verbindet Naturerlebnis und Wissen auf eine spielerische Art, die auch Kindern Spaß macht.

Am Besucherzentrum angekommen, waren kaum andere Menschen unterwegs. Wir nutzten die Gelegenheit und sahen uns erst einmal die Ausstellung an. Die Mischung aus interaktiven Elementen, Infotafeln und naturkundlichen Exponaten stimmte uns perfekt auf den Wald ein, den wir gleich betreten würden. Natürlich durfte auch das obligatorische Prägen einer Souvenirmünze nicht fehlen – ein kleines Ritual, das bei jeder unserer Reisen dazugehört.

Anschließend ging es mit dem Fahrstuhl hinauf auf den Baumkronenpfad. Oben angekommen, lag der Pfad fast menschenleer vor uns, ein klarer Vorteil der Nebensaison. Der Nachteil zeigte sich allerdings ebenso deutlich: Keine Blätter an den Bäumen. Die Kronen waren kahl, filigrane Muster aus Ästen statt des sommerlichen Grüns. Und doch hatte das seinen ganz eigenen Reiz: Über die lichten Wipfel hinweg bot sich eine erstaunlich weite Fernsicht, die man im Sommer vermutlich kaum hätte.

Auf dem Holzweg selbst mussten wir etwas aufpassen, denn einige Abschnitte waren gefroren und ziemlich rutschig. Doch die vielen Infotafeln über den Wald, seine Bewohner und die Geschichte des Hainich ließen uns ohnehin immer wieder stehen bleiben.

Natürlich durfte der Aufstieg auf den Aussichtsturm nicht fehlen. Die Treppen waren kalt, der Wind frisch, aber der Blick von oben machte alles wett: ein weites Panorama über den winterlichen Wald.

Nach diesem Rundgang meldete sich allmählich der Hunger, und so gingen wir weiter zur nächstgelegenen Gaststätte. Dort wärmten wir uns auf – stilecht mit einer frisch gegrillten Thüringer Bratwurst.

Mit unserer novemberlichen Ruhe im Hotel ist es vorbei. Reiseveranstalter haben busseweise Stefanie Hertel Fans herangekarrt. Morgen ist ihr großer Auftritt im Hotel.