Tag 7 Shanghai - Zhangjiajie

Shanghai bei Nacht – Ein Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt
Gestern Abend ging es noch zur Erkundungstour – Ziel: der berühmte Bund.
Mit der Metro war die Fahrt schnell und unkompliziert – vor allem dank unserer chinesischen Reiseleiterin Shanshan, die uns souverän durch das Gewusel der Stationen leitete. Der Ticketkauf über AliPay funktionierte bei uns Ausländern leider nicht, aber am Automaten gab es keinerlei Probleme. Die Ausschilderung in der Metro ist vorbildlich – auch ohne Chinesischkenntnisse findet man sich gut zurecht.
Schon beim Ausstieg in der Nanjing Road wurde es trubelig. Menschenmengen strömten Richtung Bund – ein unaufhaltsamer Strom von Einheimischen und Touristen, alle auf dem Weg zu diesem besonderen Ort.

Warum heißt der "Bund" eigentlich Bund? Der Name stammt aus dem Anglo-Indischen und bedeutet Uferstreifen oder Kai – eine Erinnerung an die Kolonialzeit, in der dieser Abschnitt des Huangpu-Flusses von westlichen Handelsunternehmen geprägt war. Heute ist der Bund ein Paradebeispiel dafür, wie Geschichte und Moderne in Shanghai miteinander verschmelzen.
Wir reihten uns in die Menge ein und erreichten schließlich die berühmte Promenade – und wurden mit einem atemberaubenden Blick belohnt: Die Skyline von Pudong, ein Lichtermeer aus glitzernden Wolkenkratzern, blinkenden Werbeschildern und farbwechselnden Fassaden. Überall blitzt und leuchtet es – ein Schauspiel aus Licht und Bewegung, das man so schnell nicht vergisst.

Zurück auf der Nanjing Road, einer der bekanntesten Einkaufsstraßen Chinas, reiht sich eine Mall an die nächste – in gigantischen Dimensionen. Besonders beeindruckend: eine Rolltreppe, die sich spiralförmig nach oben windet – fast wie ein Kunstwerk in Bewegung. Obwohl die Straße eine Fußgängerzone ist, wird sie immer wieder von Straßen gequert, an denen strenge Polizisten mit stoischer Miene den Verkehr regeln.


Nach so viel Eindrücken ging es mit der Metro wieder zurück ins Hotel – doch der Abend war noch nicht zu Ende. Wir ließen den Tag bei einem Drink in geselliger Runde ausklingen. Unsere kleine Gruppe – bunt gemischt, gut gelaunt – lachte viel. Ein gelungener Abend!
Heute stand ein neues Abenteuer an: 1300 Kilometer mit dem Zug – in nur neun Stunden. Kein Chaos am Bahnhof, alles lief überraschend ruhig und organisiert ab. Der Hochgeschwindigkeitszug, der uns mit bis zu 300 km/h, aber auch mehreren Zwischenstopps, Richtung nächstes Ziel brachte, bot beste Ausstattung: bequeme Sitze, viel Beinfreiheit Und guter Service. Reisen in China kann so entspannt sein!

Wir haben jetzt Halbzeit, noch 4,5 Stunden zu reisen. Vor dem Fenster wechselt ständig die Landschaft. Hochhäuser bis zum Horizont. Starkregengebiete. Reisfelder. Grüne Berge. Ich verabschiede mich jetzt und versuche etwas im Zug zu schlafen.



